Emotionaler Oktober: zur Ruhe kommen, reifen lassen und einmal mehr loslassen

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Zeit für eine Pause

Der Oktober war sehr emotional. So vieles wurde mir sofort zu viel, ich hab mich zurückgezogen, teils regelrecht verkrochen. Ab und zu hab ich doch wieder meine eigentlich wahrgenommenen Grenzen überschritten und abgemacht, obwohl ich mich so müde fühlte und ich im Grunde schon wusste, dass Jetzt gerade zu viel ist.
Letztenendes ging’s wohl um diese eine Entscheidung, welche ich meist mehr als weniger bewusst vor mich hingeschoben habe. Ich war zu müde, mich zu entscheiden und Klarheit zu sorgen. Ich hatte gerade absolut keinen Bock mich jetzt zu entscheiden, erneut zu springen, wieder alles loszulassen, zu vertrauen und nicht zu wissen, was kommen mag.

Nein, ich hatte so keine Lust darauf, mich einmal mehr voll in diese bewusst gewählte Unsicherheit zu stürzen (obwohl ja Sicherheit an sich eine Illusion ist?). Dieses «sich nicht jetzt entscheiden müssen», war gleichzeitig eine Befreiung in sich. Ich habe dies bewusst gewählt.
Es fehlte diese Prise etwas, um den nächsten Sprung zu machen, ich hätte mich nicht voll und ganz hingeben können, ein Zeichen für mich, dass die Zeit einfach noch nicht reif dazu war.
So befreiend Befreiungssprünge sind, ich bin dieses Jahr so oft gesprungen und jetzt gerade fühlt es sich an, als wäre ich einfach nur müde schon wieder zu springen. Ich war so müde. Einfach nur müde.

Und es war okay.
Ich hab mich bewusst entschieden, mir eine Pause zu schenken, gerade jetzt in diesem Hin und Her «auszuharren», alles gerade so sein zu lassen, wie’s eben ist. Zu fühlen, zu lauschen und abzuwarten…

Höhepunkt und klare Zeichen, dafür nun erneut loszulassen

Letzte Woche war der emotionale Höhepunkt… ich spürte plötzlich wieder dieser Druck auf der Brust, dieses innere Stechen, wie ich es meinen Hamsterrad-Hardcore-Zeiten kenne.

Für mich ein sehr klares Zeichen in in Bewegung zu kommen, nicht mehr „auszuharren“ (damit meine ich achtsam zu fühlen und zu sein), sondern nun aktiv den nächsten Schritt zu gehen. Mich bewusst für den Raum für diesen nächsten Schritt zu öffnen und zu lauschen.

Und plötzlich, ich weiss nicht mehr in welchem Zusammenhang, wurde mir klar, um was es im Kern wirklich geht.
Ja, ich fühle Freiheit, ich fühle mich frei und trotzdem erlaube ich mir nicht zu 100% frei zu sein. Da ist immer wieder diese innere Stimme: „Du kannst doch nicht einfach.“ Und erst jetzt ertappe ich mich, wie ich es zuerst doch anderen recht machen will und wenn dann alles mehr oder weniger in den Weg geleitet ist, ja erst dann, erlaube ich mir („So im Sinne dieser inneren Stimme: Ja, jetzt darfst du.“) wirklich Freiheit.

Meine Lieblingsfrage, welche mich radikal zu mir selbst zurückbringt

Ich erinnerte mich, an eine meiner Lieblingskernfragen. Diese eine Frage, welche für mich bereits ganz am Anfang meines Befreiungsweg sehr wegweisend war. Diese Frage hat mich nun auch letzte Woche wieder ganz klar zu mir selbst zurückgeführt:

„Was würde ich tun, wenn ich die letzten Tage, Wochen oder Monate zu leben hätte? Für was würde ich mich entscheiden?

Bänngg Klarheit! Da war einfach alles klar.?? Ohne Wenn und Aber, ohne Zweifel…

Ja klar, ich würde wieder aufbrechen, losziehen.

Es sind die Gedanken an scheinbare Verpflichtungen, welche mich davon abhalten (welche aber im Grunde ja gar keine sind, welche ich mir mein Verstand einredet).

Es sind alte Gedanken, welche mir ein schlechtes Gewissen einreden und mich meiner Freiheit berauben wollen: «Du kannst doch nicht schon wieder!»
Und gleichzeitig weiss ich, dass dies alles nur Bullshit ist, dass dies alles gar nicht wahr ist.
Klar kann ich!! Nicht können ist das Programm von früher.

In dem Moment dieser Klarheit gibt‘s nur etwas zu tun, den nächsten Schritt zu gehen. Da ist so viel Klarheit, da gibt’s kein Halten mehr, kein Zurückwollen mehr. Diese Klarheit birgt das Loslassen in sich.

Bedenken, Ängste sind wie weggefegt, es ist ein Leichtes, das allenfalls im Hintergrund ratternde Gedankenkarussell einfach links liegen zu lassen und frisch fröhlich einfach weiterzugehen.

Einmal mehr lebe ich Befreiung.
Am 29.11. geht’s auf nach Peru ????

Einmal mehr lass ich alles los, alles was grad läuft und gebe mich voll und ganz in Liebe und Vertrauen dem Fluss des Lebens hin und lass mich einfach überraschen??

Und nein, ich weiss zurzeit noch nicht, was während meiner Reisezeit mit dem Studio sein wird. Die kreisenden Gedanken, um scheinbare Verpflichtungen rund um mein Studio haben mich in ihre Bahn gezogen, gefangen gehalten, mich eingeengt. Umso spannender war für mich zu erfahren, dass durch die plötzliche Klarheit, durch das komplette Loslassen, all die Anspannung einfach von mir ab fiel.

Ab dem Moment, wo der Entscheid zu reisen so klar und deutlich war, war es mir plötzlich auch ganz egal, was sein wird. Ich war zu allem bereit. Da war keine Anspannung mehr und seit diesem Moment bin ich effektiv auch dazu bereit, das vom Verstand her gesehene, scheinbare Horrorszenario (über welches ich inzwischen auch einfach nur Lachen kann) „das Studio für ganze sieben Wochen schliessen zu müssen, mit all den damit verbundenen Konsequenzen“ in Kauf zu nehmen. Und gleichzeitig sprudelten aus einer mir bisher ganz unbekannten Quelle unzählige kreative Ideen hervor, wie sich diese sieben Wochen für mich absolut stimmig gestalten könnten.

Nicht zu ersten Mal darf ich erleben, dass ich zuerst bereit sein muss, eine Türe hinter mir komplett zu schliessen, bevor sich vor mir ein völlig neuer Raum an unzähligen neuen Möglichkeiten eröffnen kann.

Wenn der Moment gekommen ist, wenn die Zeit reif ist, sich alles fügt, herrscht einfach Klarheit…. und dann ist alles Weitere ganz leicht.

Es gibt nichts zu tun. Auch dieses Abwarten, dieses gefühlte Aushalten/ Ausharren können, wenn scheinbar nichts passiert, es nicht vorwärts geht, keine Zeichen kommen, darf geübt werden. Genau da gibt’s nichts zu tun, ausser präsent zu sein und zu lauschen. Und plötzlich wie aus dem Nichts, wird die Zeit reif sein für den nächsten Schritt. Du wirst es spüren, was immer auch sein wird?

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