Hilfe Motivationstief! Wundervolle Aspekte der grauen und kalten Tage

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Seit Tagen liegt die Stadt Thun unter einer grauen Nebeldecke und das Wetter ist für meine Verhältnisse unglaublich kalt. Auch in die Berge und den Schnee zieht es mich absolut nicht. Wie eine Eidechse liebe ich die Sonne und die Wärme, mir kann’s eigentlich nie zu heiss werden, sobald es kälter wird, ziehe ich mich zurück. Ich möchte mich hier aber unter keinen Umständen beklagen oder gar ins Jammern kommen ;-).

Das Wetter ist in unseren Breitengraden ein allgegenwärtiges Thema

Mal ist es zu heiss, dann gleich wieder zu kalt. Es ist eigentlich nie gut, so wie es ist. Es macht den Eindruck, als wären wie auch hier in unserem „Jammerrad“ gefangen. Insbesondere, wenn es grau und nass ist draussen, sinkt die Stimmung bei so vielen merklich.

Und auch ich gehörte zu diesen unglaublich Wetterabhängigen. War’s am Morgen beim Aufstehen grau und nass, war der Tag für mich sozusagen schon im Eimer. Begrüsste mich am Morgen die Sonne, war mein Tag scheinbar bereits im Vornherein gerettet.

Entschleunigung einfach zulassen und ins Sein kommen

Ja, heute zieht es mich absolut nicht nach draussen. Bleibe dahin gestellt, ob frische Luft, spazieren usw. nun gut tut oder nicht. Den heutigen Tag geniesse ich einfach für mich zuhause. Ich ziehe mich wirklich etwas in meine Höhle zurück. Ich spüre, dass ich heute viel länger brauche zum Aufzustehen, dass ich einfach länger in meinem warmen und kuscheligen Bett bleiben möchte. Ja, dass ich grundsätzlich alles einfach etwas langsamer angehen möchte. Und ich lasse sämtliche Leistungserwartungen los und folge diesem Impuls ins Sein zu kommen.

Antriebslosigkeit & Stimmungstief – Ist wirklich das Wetter schuld?

Oder steckt unter Umständen ganz etwas anderes dahinter?

Früher hätte ich nie zugelassen, mich einfach so fallen zu lassen und zurückzuziehen. Es hätte mich unglaublich gestresst. Schon nur der Gedanken daran, nichts zu tun, hätte mich ganz kribbelig und unruhig gemacht. Ich wäre mir so nutzlos vorgekommen. Zudem war da die Angst, wenn ich mich nicht unter Kontrolle halte, in eine depressive Verstimmung abzudriften.

Was passiert mit uns, wenn wir es plötzlich gemütlicher nehmen?

Was passiert mit uns, wenn wir mal etwas nicht machen und es uns einfach auf dem Sofa bequem machen oder gar den ganzen Tag nur schlafen?

Wir haben plötzlich Zeit, nachzudenken und uns Fragen zu stellen. Wir werden uns plötzlich unser wirren Gedanken bewusst, kommen ins Grübeln, verlieren uns im Planen. Nicht selten fühlen wir uns unseren eigenen Gedanken völlig ausgeliefert zu sein.

Ich sollte. Ich müsste. Es gibt noch so viel zu tun, du kannst doch nicht einfach alles sein lassen. Was werden die anderen denken. Du machst ja nichts. Du leistest nichts. Du bist ein Nichtsnutz, ein fauler Sack. Ich bin doch nichts wert. Also sofort wieder an die Arbeit. Aber eigentlich hab ich gar keinen Bock. Ich bin so müde. Ich bin nur müde. Macht das eigentlich alles überhaupt einen Sinn?

Diese Gedanken können ins Unendliche fortgesetzt werden. Bleiben wir dann an einem Gedanken hängen, kann eine ganze Geschichte daraus entstehen und uns regelrecht den Boden unter den Füssen wegziehen…

Kannst du wirklich ganz ohne schlechtes Gewissen dafür einstehen, mal nichts zu leisten und dich gleichzeitig noch wertvoll zu fühlen?

Ich konnte das auf alle Fälle jahrelang nicht. Und auch heute noch, versucht mir mein Verstand ab und zu aufgrund meiner Prägung ein schlechtes Gewissen einzureden und mich vom Sein abzuhalten und ins Tun zu manövrieren.

Ist es vielleicht dann nicht einfach eine leichte und in unserer Gesellschaft relativ plausible, wie auch gut akzeptierte Entschuldigung, für die eigene Antriebslosigkeit einfach das Wetter vorzuschieben?

Ahh heute ist es so grau und nass, das Wetter schlägt mir einfach aufs Gemüt. 

Fakt ist aber, dass du dich heute nicht motiviert, vielleicht sogar depressiv verstimmt fühlst. Dass du Lust hast, mal nichts zu tun, dass du es dir einfach gemütlich zu machen möchtest und zwar ganz ohne, dies irgendjemanden erklären zu müssen, ohne dass dir jemand reinredet oder ohne dass du dir selbst ein schlechtes Gewissen einredest.

Und genau das ist okay, so wie es ist. Fühle, was da ist, was es zu fühlen gibt. Es sind unsere Gefühle, in diesem Fall die unangenehmen, welche wir immer wieder verdrängen wollen.

Willst du dich aber lebendig fühlen, kommst du nicht drumherum, all das das zu fühlen, was da ist, auch alles Unangenehme! Einfach anzunehmen, was da ist. Ganz ohne Erwartung, etwas tun zu müssen.

Die Verantwortung liegt ganz bei mir

Heute geniesse ich den Tag, wie die letzten auch, ganz gemütlich zuhause.

Inzwischen habe ich selbst erfahren, wie wertvoll diese Höhlenzeit für mich ist. Diese Zeit zu sein, mal alles ganz gemütlich anzugehen. Aufzutanken. Ich geniesse es, in mich hineinzufühlen.

Ich weiss, ich muss mich zu absolut nichts mehr zwingen.

Und wenn sich mir Gedanken aufdrängen, habe ich nun bewusst die Zeit dafür, mich diesen liebevoll anzunehmen und diese zu hinterfragen: Wer bzw. welche innere Stimme spricht da mit mir? Welche Angst steckt dahinter bzw. will mich davon abhalten?

Nehm ich mir diese Zeit, die ich brauche, kann es dann durchaus sein, dass ich mich plötzlich ganz aktiv und voller Tatendrang fühle, dann lasse ich dies genauso zu.

Und ja, ich mag es warm. Und wenn ich wieder mal das Gefühl hab, in der falschen Klimazone geboren zu sein, weiss ich inzwischen, ich hab es in der Hand. Die Entscheidung liegt ganz bei mir. Entweder ich akzeptiere liebevoll und dankbar was ist oder ich suche mir einen anderen Lebensort auf dieser Welt. Alles liegt in meiner Verantwortung, auch ob ich hier bleib oder nicht.

Was können wir tun?

Lass uns dankbar sein, für das was ist! Ich liebe diesen nebligen Tag und bin dankbar dafür, so wie er ist.

Gleichzeitig bin ich sowas von dankbar dafür, in einer warmen Wohnung mit Heizung leben zu dürfen.

Lass uns gemeinsam an ganz viele weitere wundervolle Aspekte dieser kalten und grauen Tage erinnern!