Erlebe Fülle durch deine Bereitschaft pleite zu sein

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„Ich muss jederzeit wieder bereit sein, pleite zu sein.“

Dieser Satz aus dem Video von Stefan Hiene zum Thema Geld schlug bei mir ein wie ein Blitz.

Ja, genau das ist es!!

Ab dem Zeitpunkt, wo mir eine Pleite komplett egal sein wird, werde ich mit dem Thema Geld in Frieden sein. Solange mir aber eine Pleite noch nicht komplett egal ist, wird das Geld mein Leben mehr oder weniger mitbestimmen und werde ich mich davon abhängig fühlen.

Geld ist ein Thema, welches mich immer und immer wieder triggert. Ich spüre, dass es noch viele Aspekte gibt, welche mich irgendwie blockieren, welche aber danach schreien, erkannt und gelöst zu werden, damit ich noch mehr in meinen Lebensfluss kommen kann. Genau deshalb schenke ich meine Aufmerksamkeit vermehrt auch dem Geld und stelle mir die Frage nach der wahrhaftigen Fülle im Leben.

Inzwischen kann ich aber bereits über Geld und meine damit verbundenen Gefühle sprechen, etwas was mir vor Monaten noch sehr unangenehm war und äusserst schwer fiel.

Übernommenes Gefühl des Mangels

Finanzielle Sorgen und Existenzängste waren in meinem Elternhaus allgegenwärtig. Dieses Gefühl des Mangels, das Gefühl es fehlt uns an etwas, es gibt nicht genug für alle, lastete schwer auf mir. Gerade in meiner Jugendzeit empfand ich mich oft als grosse finanzielle Belastung. Ich fühlte mich hilflos und ich wünschte mir, möglichst rasch unabhängig zu werden und mein eigenes Geld zu verdienen, um meinen Eltern nicht weiter auf der Tasche zu liegen.

Dieses Gefühl des Mangels wurde mir aber einfach mitgegeben und ich habe es bis heute nicht weiter hinterfragt.

Aber hat es mir wirklich jemals an etwas gemangelt?

So unsicher ich mich hinsichtlich dem Geldthema noch fühle, die Antwort darauf ist für mich schnell klar: NEIN, absolut nicht!

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, mangelte es mir absolut an nichts Materiellem oder an etwas, dass man sich mit Geld hätte erwerben können. Es war für mich immer genug da.

Klar gab es unerfüllte Wünsche bzw. Dinge, welche ich nicht bekam. Aber diese waren letztlich nicht von Bedeutung und entstanden wohl eher durch den Vergleich mit anderen, die Beeinflussung von aussen (Freunde, Werbung, Medien etc.) und war viel mehr Ausdruck meines Mangels, der abgestellt werden wollte. Es geht ja nicht darum, sich alles Verfügbare gleich zu kaufen, sondern um die Erfahrung und das Gefühl von Liebe, bedingungsloser Annahme, Geborgenheit und Getragenwerdens.

Wenn ich aus materieller Sicht auf mein bisheriges Leben zurückblicke, hatte ich immer genug. Es war jederzeit genug für mich da. Aufgrund meiner vorsorglichen Absicherung war ich auch immer weit davon entfernt, jemals pleite zu sein.

Dieses Gefühl des finanziellen oder materiellen Mangels habe ich seit meiner Kindheit einfach ganz unbewusst mitgenommen, dieses als mein eigenes Gefühl angesehen und als letztendlich als meine eigene Last herumgetragen. Aber eigentlich war alles nur Illusion.

Bis ich nach rund 30 Jahren endlich zu diesen Erkenntnissen kam.

Ich muss jederzeit bereit sein, pleite zu sein…

Stefan hat das so krass auf den Punkt gebracht.

Sämtliche Ängste im Zusammenhang mit Geld werden erst dann keine Macht mehr auf mich ausüben können, wenn ich mich ihnen gegenüber öffne, d.h. wenn ich JEDERZEIT bereits dazu bin, sie wieder voll und ganz anzunehmen und zu fühlen. Dann werde ich auch bereit dazu sein, das was ich zurzeit als scheinbar gegeben und sicher empfinde, auch jederzeit wieder loslassen zu können. Dann bin ich frei von jeglicher Anhaftung. Diese Bereitschaft Anzunehmen beruht auf tiefem Vertrauen ins Leben und öffnet uns Tore der Freiheit.

Letztlich ist Sicherheit immer eine Illusion

Wir glauben einen sicheren Arbeitsplatz und ein sicheres Einkommen zu haben. Wir glauben unser Geld sicher angelegt zu haben. Wir glauben für unvorhergesehene Zeiten sowie für unser Alter vorgesorgt zu haben. Wir glauben das Leben planen und kontrollieren oder teils gar versichern zu können.

Aber in Wahrheit ist das alles nur Illusion, alles ist eine vermeintliche Sicherheit.

Erst wenn wir uns bewusst werden und in Vertrauen liebevolle akzeptieren, dass wir das Leben nicht kontrollieren können, werden wir uns wahrhaftig frei fühlen.

Im Leben gibt es keine Sicherheit. Das Einzige, was wir mit Sicherheit werden, ist sterben.

Aber über unsere garantierte Vergänglichkeit machen wir uns am liebsten gar keine Gedanken. Könnte es vielleicht sein, dass wir uns plötzlich bewusst würden, dass wir uns aufgrund unserer vermeintlichen Absicherung so vieles vorenthalten, verbieten, gar nicht erst ausprobieren und erleben oder einfach auf später aufschieben und wir dadurch gar nicht richtig leben? Würden wir uns vielleicht plötzlich fragen, ob das alles einen Sinn macht? Oder haben wir gar Angst davor plötzlich feststellen zu müssen, dass unsere letzten Lebensjahre durch den konstanten Blick auf die Zukunft, Planung und Absicherung einfach an uns vorbeigezogen sind?

Das Leben findet schliesslich nur im Hier und Jetzt statt.

Was wäre, wenn es du dir keine Sorge, um das Geld machen müsstest?
Was wäre, wenn du beim Gedanke daran, pleite zu gehen, in deiner tiefsten Gelassenheit ruhen könntest?

Sicherheit und Geld sind pure Illusion, völlig subjektiv. Unsere mentalen Konstrukte dazu sind äusserst vielfältig, es handelt sich meist um Annahmen, welche wir nicht mal hinsichtlich ihrer Wahrheit überprüft haben.
Und dir überhaupt mal all die Annahmen, Prägungen und Glaubenssätze bewusst zu werden, kann unglaublich befreiend sein.

Und ganz garantiert werden wir bis zu unserem Tod nie die Sicherheit haben, nicht pleite zu gehen.

Wir haben die Wahl, uns dem Thema und den Ängsten anzunehmen oder sie in unserer Opferhaltung einfach zu verdrängen.

In Wissen darum, widme ich mich noch so gerne dieser Herausforderung. Ich nehme mir bewusst Zeit dafür und werde mich nun mal eine Weile in das Gefühl bzw. Gefühlspalette in Bezug auf den Gedanken des Pleite-Seins hineinfühlen und einfach ganz achtsam wahrnehmen…